Die Botanische Künstlerin Asuka Hishiki

 
 
 

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Asuka Hishiki ist eine Botanische Künstlerin aus Japan. Du hast vielleicht schon einmal etwas über sie gehört - oder besser gesagt - eines ihrer wunderschönen und einzigartigen Kunstwerke gesehen.

Anfang Juli hatte ich die großartige Gelegenheit Asuka persönlich zu treffen. In diesem Artikel möchte ich dir nun mehr über sie und ihre Werke erzählen und auch einen Einblick in ihr neues Buch geben - “Botaniphoria - A Cabinet of Botanical Curiosities”.

Außerdem interessiert dich bestimmt wie es war Asuka zu treffen, wo ich sie getroffen habe und welchen Einfluss sie jetzt schon hat auf meinem Weg eine Botanische Künstlerin zu werden.

 

Die Botanische Künstlerin Asuka Hishiki bei der Arbeit.

Über Asuka Hishiki

  • Geboren 1972 in Kyoto, Japan

  • Master Degree an der Kyoto City Universität der Künste in Abstrakter Ölmalerei

  • Lebt und arbeitet heute in Hyogo, Japan

  • Hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Diane Bouchier Award im Jahr 2018

  • Ihre Werke werden rund um die Welt ausgestellt, u.a. in Kew & New York


 

Wenn man Asuka´s botanische Kunstwerke sieht, würde man nicht denken, dass sie eigentlich einen Abschluss in abstrakter Ölmalerei gemacht hat. Vorallem das Wort “abstrakt” würde einem nicht in den Sinn kommen. Asuka ist heute bekannt für ihre herausragend detaillierte Darstellung botanischer Objekte.

Dies hat ihr viele Gelegenheiten geschaffen an Florilegien mitzuarbeiten, für botanische Gärten und ihre Werke werden weltweit in Ausstellungen und Galerien gezeigt. So ist beispielsweise ihr Werk “Wasabi” Teil der Shirley Sherwood Collection und wird aktuell auch in der Shirley Sherwood Gallerie ausgestellt.

Das Werk “Wasabi” zeigt unglaublich detailliert das reich verzweigte Wurzelsystem und man muss sich wundern, wie Asuka es nur geschafft hat alles so genau darzustellen.

Und wie bin ich nun dazu gekommen Asuka in Maulbronn zu treffen?

 

Julia Trickey - Die Vorgeschichte

Vor einiger Zeit hatte ich bei Julia Trickey einen Botanical Art Talk mit Asuka Hishiki gebucht. Wer Julia´s Botanical Art Talks nicht kennt: Julia hat regelmäßig Botanische Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die über ihre Werke, ihre Techniken, ihre Erfahrungen und vieles mehr berichten.

Das Setting ist ein Zoom-Meeting, in dem man natürlich auch direkt Fragen an den jeweiligen Gast stellen kann. Andere Botanical Art Talks, die ich mir in der Vergangenheit angesehen habe, waren z. B. Shevaun Doherty, Lizzie Harper und Chris Thorogood.

Ich kann sie sehr empfehlen und sie sind auch nicht zu teuer. Am Ende des Artikels habe ich die Links zu Julia Trickey und ihren Botanical Art Talks aufgeführt, falls du dir die kommenden Talks gerne ansehen würdest.

Nun zurück zu Asuka...

Am 8. Juni 2023 war der Botanical Art Talk mit Asuka zum Thema “Detail Matters”. Ein ganz wunderbarer Talk, in dem Asuka über ihre Arbeitsweise mit realen Objekten (nicht mit Fotos), über die Beziehung zu den Objekten, ihre Erfahrungen und über ihre bevorzugten Materialien spricht.

Was ich wirklich toll von ihr fand war, dass sie auch erwähnt hat welche Künstlerinnen und Künstler, oder auch Freunde, ihr Technik- und Materialienempfehlungen gegeben haben, die sie in ihrer Arbeit heute immernoch verwendet.

Mich beeindrucken und inspirieren ihre Arbeiten sehr und sie hat einen sehr positiven, bodenständigen und sympathischen Eindruck auf mich gemacht.

Als sie dann am Ende ihrer Präsentation angekommen war, dachte ich der Talk wäre vorbei. Doch sie fing an von ihrem Aufenthalt in der Künstlerresidenz in Maulbronn zu erzählen!

Ich dachte: “Maulbronn? Das klingt doch deutsch!”

Sie erzählte weiter, dass sie am 8. und 9. Juli zum Ende ihres Aufenthalts die Werke zeigt, die während ihrer Zeit in Maulbronn entstanden sind, sowie auch frühere Werke, die sie mitgebracht hat.

In meinem Kopf fing es an zu rattern: “Asuka Hishiki in Maulbronn. Am 8. und 9. Juli - ein Wochenende. Wie konnte das an mir vorbeiziehen? Wo genau ist das? Habe ich an diesem Wochenende Zeit? Bekomme ich noch ein Hotel?!”

Ich war komplett aus dem Häuschen. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen!

Dass dieser Botanical Art Talk eine solche Wendung nehmen würde. Wer hätte das gedacht…

 

Meine Reise nach Maulbronn

Maulbronn ist von mir aus nicht gerade um die Ecke. Es waren ganze 321 km und knapp 4 Stunden Fahrzeit bis dorthin. Trotzdem habe mich entschieden zur Ausstellung zu fahren.

Ich hatte ein Hotel gebucht für eine Nacht und hatte viel Zeit nachzudenken, ob ich gleich nach der Anfahrt noch auf die Ausstellung gehe, oder ich lieber ausgeschlafen und am nächsten Tag gehen würde.

Ehrlich gesagt, ich war mega aufgeregt…

Am Hotel angekommen, konnte ich noch nicht einchecken. Ich hatte noch 2 Stunden bis zum Check-In. Und es war heiß an diesem Tag, 32 Grad Celsius.

Fahre ich heute noch hin, fahre ich morgen hin?

Nach einer Breze, Schokolade und Limo (ich habe Energie gebraucht) auf dem Parkplatz eines Supermarktes, habe ich mir dann ein Herz gefasst: “Heute. Ich fahre HEUTE hin…”

Ich habe mich umgezogen (auf dem Parkplatz), habe tief durchgeatmet und bin losgefahren.

 
 
Eingang der Ludwig Seeburger Stiftung n. e. V.

Eingang der Ludwig Seeburger Stiftung n. e. V.

 
 

Um 15:28 Uhr stand ich dann da. Vor dem Eingang der Ludwig Seeburger Stiftung in der Stuttgarter Straße 39, Maulbronn.

Ich glaube, die Fotos vom Eingangsbereich habe ich gemacht, um nochmal Zeit zu schinden… Ich war wirklich nervös…

Und dann ging ich endlich hinein. Die Räumlichkeiten der Stiftung waren sehr hell und einladend. Und angenehme kühl im Gegensatz zu der Hitze draußen.

Ich wurde sehr herzlich von Herrn Michels begrüßt, der zusammen mit seiner Ehefrau Karin Maria Seeburger gründete.

Asuka unterhielt sich gerade mit anderen Gästen und so habe ich mich schon einmal in den Ausstellungsräumen umgesehen.

 

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    Unser Gespräch

    Als ich vor dem Werk “Turezure no kusa: Blackberry and beetles” stand, kam Asuka, um mich zu begrüßen.

    Sie war genau so, wie in Julia´s Botanical Art Talk, sehr freundlich und sympathisch!

    Jetzt ging auch endlich meine Aufregung zurück und nach ein paar holprigen Englischsätzen meinerseits, konnte ich mein Gespräch mit ihr genießen und mich mit ihr über ihre Arbeiten unterhalten und ihr Fragen dazu stellen.

     
     

    “Turezure no kusa: Blackberry and beetles” von Asuka Hishiki

     
     

    Als erstes hatten wir ein Gespräch über “Turezure no kusa: Blackberry and beetles” vor dem wir gerade standen.

    Was auffällt: Asuka malt nicht immer ausschließlich Pflanzen, sie integriert auch oftmals Raupen, Käfer und andere Insekten, zu denen sie eine Art Hassliebe hat, wie sie in ihrem Buch “Botaniphoria - A Cabinet of Botanical Curiosities” schreibt.

    Diese Bilder erinnern mich unweigerlich an Maria Sibylla Merians Werke, wenngleich Merians Hauptintention es war, die Insekten darzustellen und die Pflanzen “nur” als deren Futterpflanzen mit dargestellt wurden.

    Asuka erzählte mir, dass sie das Glück hat Entomologen, also Insektenforscher, zu kennen, die ihr hin und wieder bei der korrekten Darstellung der Tiere helfen, wenn nötig.

    Was sich ebenfalls wie ein thematischer roter Faden durch ihre Arbeiten zieht sind Tomaten. Einzelne Tomaten, ein Zweig mit Tomaten, nicht mehr einwandfreie Tomaten…

    Und wie alle ihre anderen Kunstwerke, mit so viel Aufmerksamkeit für die Details dargestellt!

     

    DER REGENBOGENPROZESS

    Als ich ihr erzählt habe, dass ich es sehr schwierig finde, lebende botanische Objekte innerhalb ihrer Lebensdauer abzubilden, erzählte sie mir, dass sie nicht notwendigerweise den Zustand des Objektes zu einem bestimmten Zeitpunkt abbildet, sondern vielmehr das Objekt über einen Zeitraum.

    Sie nennt es den “Regenbogenprozess”. - Sehr treffend!

    Hier ein Beispiel für den Regenbogenprozess, das sie mir gegeben hat: Sie fängt an eine Tomate zu malen, wenn sie noch grün ist. Über die Dauer des Malens reift die Tomate weiter und sie malt weiterhin was sie sieht.

    Das ist wichtig!

    Was sie in dem Moment, in dem sie den Teil der Pflanze malt, sieht. Nicht wie dieser Teil ausgesehen hat, als sie ihre Arbeit begonnen hatte.

    Das ist eine ihrer Herangehensweisen, von denen ich herausfinden möchte, ob es auch für mich funktionieren könnte!

     

    Die Ausstellung

    Auch wenn ich mich am liebsten noch eine Ewigkeit weiter mit Asuka unterhalten hätte, sie hatte selbstverständlich auch noch andere Gäste…

    Und so ging ich weiter durch die Ausstellung und habe mir die weiteren zahlreichen Exponate angesehen und bewundert.

    Darunter:

    • frühere Werke, wie “Turezure no kusa: After long rain tomato” (2021) und “Turezure no kusa: Pears on a tree” (2022)

    • die Materialien, die Asuka für ihre Zeichnungen und Aquarelle verwendet hat,

    • Skizzen für ihr “Kuriositätenkabinett in Maulbronn”,

    • eine Sammlung von Objekten (Insekten und Pflanzen)

    • uvm.

    Um dir ein paar Impressionen geben zu können, habe ich dir in der nachstehenden Galerie einige Bilder zusammengestellt:

     
     

    Nachsatz

    Ich habe mich in der Ausstellung sehr willkommen gefühlt und es war auch ganz generell eine sehr entspannte und positive Atmosphäre unter den Gästen und den Gastgebern.

    Asuka war gegenüber meine Fragen absolut offen und ich ben sehr dankbar dafür, dass sie sich die Zeit genommen hat, um sie ALLE zu beantworten. Um genau zu sein… Sie hat sie nicht nur alle beantwortet, sie hat sich auch immer rückversichert, dass ich verstanden hatte was sie mir erklärt hat.

    Es war mir eine große Freude mich mit ihr zu unterhalten, mit ihr zu lachen und ihren Enthusiasmus zu spüren, wenn sie über ihre Leidenschaft - die Botanische Kunst - gesprochen hat.

    Ungeachtet der weiten Anreise war es die beste Entscheidung Asuka Hishiki´s offenes Atelier in der Ludwig Seeburger Stiftung in Maulbronn zu besuchen!

    Am liebsten wäre ich noch weitaus länger geblieben, um mir ihre Werke immer und immer wieder genau anzusehen. Sie ist wahrlich eine Meisterin darin, die winzigsten Details ihrer Objekte herauszuarbeiten!

    Natürlich bin ich am Ende nicht ohne einige ihrer wunderschönen Postkarten gegangen, die sie neben tollen Kunstdrucken und ihrem Buch “Botaniphoria - A Cabinet of Botanical Curiosities” noch angeboten hat. Das Buch hätte ich sicher ebenfalls gekauft, wenn ich es nicht schon gehabt hätte…

    Jetzt bleibt mir nur noch “Danke” zu sagen, dass du vorbeigeschaut hast, um dir meinen kurzen Reisebericht zu Asuka´s Ausstellung durchzulesen!

    Danke & einen wundervollen Tag,

    - Carina

    P.S.: In meinem nächsten Artikel werde ich dir Asuka Hishiki´s neues Buch “Botaniphoria - A Cabinet of Botanical Curiosities” vorstellen.

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    Hilfreiche Links

    Wenn du gerne noch mehr erfahren würdest findest du nachstehende einige hilfreiche Links. Mehr über:

     

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