Botanical heART

View Original

Wie du Malwasser richtig entsorgst

Lange Zeit habe ich mir über die Entsorgung von meinem Malwasser überhaupt keine Gedanken gemacht.

Ich habe es einfach in den Abfluss geschüttet. 

Als ich mich dann genauer mit Farbzusammensetzungen beschäftigt habe, hat sich das geändert.

Denn auch wenn Aquarellfarben sehr häufig nur geringe Mengen an schädlichen Bestandteilen enthalten, man kann die Auswirkungen auf die Umwelt sehr einfach minimieren. 

Und es gibt auch immernoch Farben mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen, wie Kadmium und Kobalt.

Im Falle von Aquarellfarben ist die richtige und umweltfreundliche Entsorgung zudem absolut unkompliziert

Wie du es richtig machst, zeige ich dir heute.

Warum ist die richtige Entsorgung wichtig?

Auch wenn Aquarellfarben in der Regel weniger toxisch sind als andere Malmaterialien, ist es dennoch wichtig, ihre Rückstände nicht einfach in den Abfluss zu spülen. 

Gerade wenn man häufig malt, oder vielleicht sogar Kurse gibt, summiert sich der eigene Beitrag schnell auf.

Und vielleicht arbeitest auch du mit einzelnen Farben, deren Bedenklichkeit für die Umwelt dir noch gar nicht klar ist.

Mehr Infos auf was du beim zukünftigen Farbenkauf von vornherein achten kannst, findest du am Ende des Artikels.

4 Schritte zur umweltgerechten Entsorgung von Malwasser

Wichtig: Diese Schritte gelten speziell für Aquarellfarben, andere Medien können andere Vorgehensweisen erfordern.

Bitte mache dich für andere Malmedien an geeigneter Stelle schlau.

Hier nun die 4 einfachen Schritte, wie du dein Malwasser umweltfreundlich entsorgst:

1. Pigmente absetzen lassen

Du hast sicher schon einmal dein Malwasser längere Zeit stehen lassen und festgestellt, dass sich die Farbpartikel allmählich am Boden abgesetzt haben.

Genau das ist es, was wir wollen.

Du hast jetzt 2 Möglichkeiten das zu erreichen.

Entweder du nimmst dir, wenn du neues Wasser brauchst, einfach ein neues Glas und lässt das alte stehen bis sich Wasser und Farbpigmente getrennt haben.

Oder du verwendest für den Absetzungsprozess einen größeren Behälter, in den du dein gebrauchtes Malwasser bei jedem Wasserwechsel vorsichtig einfüllst. Sozusagen die Lagervariante für gebrauchtes Wasser.

Aber Achtung beim Eingießen: Schütte das Wasser langsam ab, um die Pigmente nicht aufzuwirbeln, die sich bereits abgesetzt haben.

2. Wasser vorsichtig abgießen

Wenn sich die Farbpartikel gut vom Wasser getrennt haben, gieße das Wasser vorsichtig ins Waschbecken, ohne dabei die Pigmente aufzuwirbeln.

Die so zurückgebliebenen Pigmente wischst du anschließend einfach mit einem Küchentuch aus deinem Behältnis.

3. Entsorgung der Pigmente

Das Küchentuch mit den Pigmenten kannst du jetzt entsprechend deiner kommunalen Müllverordnung entsorgen (z. B. über den Hausmüll).

Evtl. gibt es in deiner Region dafür noch anders lautende Bestimmungen, bitte halte diese ein.

4. Reinigung des Behälters

Klar, partikelfrei wird dein Behältnis durch das Auswischen nicht, aber du konntest bereits den Großteil der schädlichen Bestandteile entfernen.

Spüle nun den Behälter oder das Glas kurz aus, um auch die restlichen Rückstände zu entfernen.

Fertig!

See this content in the original post

Alternative Methode

Falls du noch einen Schritt weiter gehen möchtest: Ich habe bei meiner Recherche von der Möglichkeit gelesen, das Malwasser durch einen Kaffeefilter zu filtern. 

Diese Methode habe ich persönlich noch nicht ausprobiert, aber sie könnte eine weitere Option sein, um die Pigmente aus dem Wasser zu entfernen.

Lass mich wissen, ob diese Methode funktioniert, falls du sie ausprobierst!

Zusatzinfos zur Toxizität von Aquarellfarben

Wenn du dich mit dem Thema Toxizität von Aquarellfarben eingehender beschäftigen möchtest, empfehle ich dir auf zum einen, dass du dir die Sicherheitsdatenblätter der Farbenhersteller ansiehst.

Diese findest du entweder direkt auf deren Website oder auch auf der Website deines Kunstbedarfshändlers.

Eine andere Möglichkeit ist, dass du auf die zwei folgenden Kennzeichnungen auf der Verpackung der Aquarellfarben achtest:

  • ACMI (AP): Dieses Gütesiegel wird vom „Art and Creative Materials Institute“ (ACMI) vergeben. Sie haben ein eigenes Beratungsgremium, das aus führenden Toxikologie-Experten besteht, die Fragen zur Toxizität von Kunstprodukten überprüfen.

    Mehr Infos: https://www.acmiart.org/acmi-seals 

  • ASTM D4236: Diese Norm der “American Society for Testing and Materials” ist eine „Standardpraxis zur Kennzeichnung von Kunstmaterialien für chronische Gesundheitsgefahren“. Das bedeutet, dass gemäß dieser Richtlinie alle potenziell toxischen Inhaltsstoffe in der Farbe deutlich auf der Verpackung gekennzeichnet sind. 

    Mehr dazu: https://www.astm.org/d4236-94r21.html 

Pin dir diesen Artikel auf Pinterest, damit du ihn bei Bedarf schnell wieder findest!