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5 Tipps für Anfänger in Aquarell

Der Anfang in der Welt der Aquarellmalerei kann eine ganz schöne Herausforderung darstellen. Vor allem, wenn man keinen Ansprechpartner hat, der einem die richtigen Materialien, Techniken, Übungen usw. empfehlen kann. 

Um dir den Einstieg in die Aquarellmalerei ein bisschen einfacher zu gestalten, habe ich dir hier 5 Tipps zusammengestellt, die dich deinem Traum vom eigenen Kunstwerk ein Stückchen näherbringen. 

Klar, das ist jetzt natürlich kein ausführlicher Kurs. Aber doch ein Anfang.

1. Hochwertige Aquarellfarben

Malen ist wie Kochen - auf die Zutaten kommt es an. Wenn es mal schnell gehen muss, dann gehen auch mal die Pommes vom Imbiss, aber ein richtig gutes Essen braucht dagegen auch hochwertige Zutaten.

Genauso ist es mit der Aquarellmalerei. 

Investiere in hochwertige Aquarellfarben, um eine lebendige und langanhaltende Farbexplosion auf deinem Papier zu erschaffen. Mit hochwertigen Aquarellfarben meine ich dabei Markenprodukte, z. B. Schmincke, Sennelier, Winsor & Newton, White Nights.

Welche Marke du am Ende wählst, ist eher zweitrangig. Sie sind alle qualitativ sehr ähnlich.

Du kannst bei einigen der Markenhersteller dann entscheiden, ob du die Studien- oder die Künstlerqualität bevorzugst. Der Unterschied liegt in der Menge der enthaltenen Pigmente und schlägt sich dadurch auch im Preis nieder.

Die Farbintensität und Mischbarkeit von hochwertigen Aquarellfarben werden dir auf jeden Fall mehr Spaß und bessere Ergebnisse liefern als ein Schülermalkasten.

2. Gutes Papier

Starten wir wieder mit einem Beispiel: Stell dir vor, du baust ein Haus, und dein Papier ist das Fundament. Du möchtest, dass es stark und zuverlässig ist, oder? Es soll was aushalten.

Sicher hast du noch Erinnerungen daran, wie sich das Papier im Kunstunterricht total gewellt hat, wenn du mit Wasserfarben darauf gemalt hast. Es ist einfach zu dünn.

Je nachdem wieviel Wasser du verwendest - das wirst du mit der Zeit herausfinden - desto dicker bzw. schwerer muss dein Papier sein.

Ich empfehle dir ein Aquarellpapier mit mindestens 300 g/m² (auch 300gsm), um Wellen und Verformungen zu vermeiden. 

Des weiteren gibt es diverse Oberflächenstrukturen, rau/grob, glatt/fein, satiniert/hot pressed, die dafür ausschlaggebend sind wie deine Bilder am Ende aussehen.

Die gängigsten Aquarellpapiere in der botanischen Kunst sind 

  • Arches Aquarellpapier, 300g/m², satiniert

  • Saunders Waterford Aquarell, 300 g/m², satiniert

  • Fabriano Artistico, Aquarellpapier, 300 g/m², satiniert

Daneben gibt es auch noch weitere Papierhersteller, die von Künstlern gerne genommen werden. Diese 3 sind die Papiere, die ich am häufigsten genannt bekomme und auch selbst nutze.

3. Die richtigen Pinsel

Der richtige Pinsel ist eine Wissenschaft für sich. Okay, ganz so schlimm ist es vielleicht nicht. Aber gerade der Pinsel ist eine ganz persönliche Entscheidung.

Immer nützlich ist ein Rundpinsel, der eine sehr feine Spitze hat. Abhängig davon wie fein du Details malen möchtest, sind auch Miniaturpinsel im Einsatz. 

Es gibt synthetische Pinsel, halb-synthetische Pinsel und Pinsel komplett aus Tierhaar. Hier scheiden sich oft schon die Geister. Ich selbst nehme gerne einen Dartana Spin Pinsel von Da Vinci, in der Größe 6, aus synthetischen Haaren.

Gute Marken sind auch Winsor & Newton, KUM, oder Rosemary Brushes. 

Da der richtige Pinsel für dich sehr stark davon abhängig ist, wieviel Wasser du benutzt, wie groß und wie detailliert du malst und auch wie gut du deine Hand unter Kontrolle hast, ist die Wahl deines Pinsels sehr individuell.

Statte dich daher nicht sofort mit allen möglichen Größen eines Herstellers/Modells aus, sondern fange mit einem an und schau wie gut du mit ihm zurecht kommst.

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4. Geduld

Gut Ding will Weile haben, heißt das Sprichwort. Bei Aquarellmalerei trifft das zu 100% zu.

Warum?

Weil es Zeit braucht, um Farbenmischen zu lernen.

Weil es Zeit braucht, um das Wasser-Pigment-Verhältnis richtig einzuschätzen.

Weil es Zeit braucht, bis jede Lage getrocknet ist und du erst dann die nächste Lasur auftragen kannst.

Weil, weil, weil.

Aber: Dafür ist es umso schöner, wenn du diese Schritte gemeistert hast und du in der Lage bist, deine Vision in die Realität umzusetzen. Und nicht zuletzt bringt dich das fokussierte, ruhige Arbeiten mit Sicherheit in den Flow und lässt dich die Zeit vergessen.

Bei Aquarellmalerei gilt: Nur nicht hetzen.

5. Üben

Das ist der entscheidende Teil. Die vorangegangen Punkte sind das Grundgerüst, jetzt geht es ans Eingemachte. 

  • Lerne deine Farben kennen:

    • Mische Farben

    • Lege Farben in Schichten übereinander

    • Finde heraus welche Menge an Pigment du benötigst

    • Male einen Farbkreis

    • Beobachte das Wasser-Pigment-Verhältnis

  • Mache Übungen mit deinem Pinsel

    • Wie dünn kannst du Linien malen?

    • Wie dick kannst du Linien malen?

    • Wie lang kannst du Linien malen?

    • Achte darauf, dass dein Pinsel immer eine schöne Spitze hat

    • Wieviel Pigment/Wasser kann der Pinsel halten?

Und wie gesagt, sei geduldig mit dir. Genieße den Prozess. Tauche in die Welt der Farben und übe erst einmal, ohne ein bestimmtes Ziel. Dies ist der Teil in dem du spielerisch Möglichkeiten und Gegebenheiten erforscht.


Du hast jetzt fünf wertvolle Tipps in deinem Repertoire, die dir auf deiner Reise helfen werden. 

Erinnere dich daran, dass Malerei nicht nur ein künstlerisches Abenteuer ist, sondern auch eine Reise zu dir selbst. 

Genieße jeden Pinselstrich und lass deine kreative Seele blühen!

Und wenn du jetzt Lust hast dir selbst einen Aquarellkasten zusammenzustellen, findest du hier einen hilfreichen Guide:

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